Tuesday, April 29, 2008

Inder greifen immer häufiger zu Notebooks

Das PC-Geschäft läuft in Indien nach wie vor rund. Insbesondere Notebooks erfreuen sich nicht nur bei privaten Haushalten wachsender Beliebtheit. Immer mehr Unternehmen sind dazu übergegangen, die Desktop-PC ihrer Mitarbeiter durch tragbare Geräte zu ersetzen. Das größte Umsatzplus erzielen die Händler mit kleinen und mittelständischen Betrieben und zunehmend auch in kleineren Städten. Das Druckergeschäft entwickelt sich hingegen rückläufig. Der anhaltende Preiskampf hat zu einem Umsatzrückgang von über 30% geführt. (Kontaktanschrift)

Indiens Nachfrage nach Personal Computer (PC) ist nach wie vor ungebrochen. In den ersten sechs Monaten des Finanzjahres 2007/08 (1.4. bis 31.3.) verzeichneten die Händler ein Umsatzplus von 13% auf 83,6 Mrd. indische Rupien (iR; rund 1,5 Mrd. Euro; 1 Euro = 55,70 iR). Insgesamt wurden 3,4 Mio. Desktop-PC, Notebooks und Server auf dem Subkontinent abgesetzt, 11% mehr als in der Vorjahresperiode. Dabei hält laut Manufacturers' Association for Information Technology (MAIT) der Trend zum Notebook weiter an.

Denn während der Absatz von stationären PC mit einem Minus von 3% zwar weiter rückläufig ist, wurden gleichzeitig 40% mehr Notebooks als im Vorjahr verkauft. Insgesamt gingen 2,6 Mio. PC im Wert von 46,8 Mrd. iR und rund 684.000 Notebooks im Wert von 27,3 Mrd. iR über die Ladentheke. Auch die Nachfrage nach Servern hat stark angezogen. In diesem Segment verzeichneten die Anbieter ein Umsatzplus von knapp 50% auf 9,5 Mrd. IR. Insgesamt wurden 72.800 Geräte verkauft.

Indiens Computer- und Druckermarkt (in Mio. iR)

Produkt 1. Halbjahr 2006/07 *) 1. Halbjahr 2007/08 *) Veränderung (in %)
Computer 73.760 83.620 13,4
.Desktop-PC 48.080 46.800 -2,7
.Notebooks 19.340 27.350 41,4
.Server 6.340 9.470 49,4
Drucker 8.210 5.390 -34,3
.Matrixdrucker 1.860 1.270 -31,7
.Tintenstrahldrucker 950 780 -17,9
.Laserdrucker 5.040 3.150 -37,5
.sonstige 360 190 -47,2

*) Finanzjahr 1.4. bis 31.3.

Quelle: Manufacturers' Association for Information Technology (MAIT), 2008

Die indischen Konsumenten entwickeln beim PC-Kauf ein immer ausgeprägteres internationales Markenbewusstsein. Anbieter wie Dell oder Hewlett Packard verkauften in der betrachteten Periode 33% mehr Desktop-PC als im Vorjahr, während indische Fabrikate wie HCL einen Umsatzrückgang von 24% hinnehmen mussten. Damit haben die ausländischen Marken inzwischen einen Marktanteil von fast 50%, während sich der Anteil der einheimischen Hersteller von 23 auf 17% verringerte. Der Rest entfällt auf kleine Anbieter von selbstmontierten PC. Diese verzeichneten ein Umsatzminus von 10%.

Die Nachfrage nach stationären PC legte bei den privaten Haushalten um 72% zu, während die professionellen Nutzer 17% weniger Geräte abnahmen. Vor allem die großen Unternehmen halten sich derzeit mit Neuanschaffungen zurück. in dieser Kundengruppe wurde ein Minus von 30% verzeichnet. Der Umsatz mit kleinen und mittelständischen Abnehmern erhöhte sich dagegen um 16%. Der Anteil der privaten Nutzer macht inzwischen fast 40% der gesamten PC-Verkäufe aus.

Immer mehr Desktop-PC werden in Städten mit weniger als 1 Mio. Einwohnern verkauft, da die Penetrationsrate noch relativ gering ist. Im 1. Halbjahr 2007/08 setzten die Händler hier 30% mehr Geräte als im Vorjahreszeitraum ab. Der Marktanteil dieser sogenannten "Tier-3-Cities" liegt inzwischen bei 65%, Tendenz steigend. In den Metropolen Delhi, Mumbai, Chennai und Kolkata gingen die Umsätze hingegen um 15% zurück. In den übrigen Millionenstädten mussten die Händler gleichfalls einen Rückgang um 9% hinnehmen.

Auch in der Notebook-Sparte wird die Nachfrage inzwischen von den privaten Nutzern vorangetrieben. Hier legte der Umsatz im betrachteten Zeitraum um 164% zu. Inzwischen wird die Hälfte aller tragbaren PC an dieses Kundensegment verkauft. Gleichzeitig floriert das Geschäft mit gewerblichen Abnehmern mit einem Plus von 16%, bei den Großunternehmen sogar von 25%. Laut MAIT gehen immer mehr Firmen dazu über, die Desktop-PC ihrer Mitarbeiter durch Notebooks zu ersetzen.

Das Umsatzplus von 50% in der Server-Sparte verdanken die Anbieter vor allem den kleinen und mittelständischen Betrieben. Der Umsatz mit diesen beiden Kundensegmenten legte um 107 beziehungsweise 272% zu. Die Verkäufe an die Großunternehmen brachen jedoch um fast 60% ein. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beläuft sich mittlerweile nur noch auf 16%. Wie bei den PC und Notebooks legte auch die Server-Sparte in den mittelgroßen Städten am stärksten zu. Während in den Metropolen 17% weniger Geräte verkauft wurden vervierfachte sich hier der Absatz.

Das Druckergeschäft verlief in der ersten Jahreshälfte 2007/08 mehr als unbefriedigend für die Händler. Aufgrund des anhaltenden Preiskampfes ging der Umsatz um 35% auf 5,4 Mrd. iR zurück, während nur 10% weniger Geräte verkauft wurden. Die geringsten Einbußen verzeichneten die Händler bei Tintenstrahldruckern mit einem Minus von 18% auf 780 Mio. iR. Der Verkauf von Laserdruckern ging um fast 40% auf rund 3,2 Mrd. iR zurück. Allerdings wurden auch hier nur 9% weniger Geräte verkauft.

Laut MAIT ist ein weiterer Preisverfall bei Druckern - insbesondere im Privatkundensegment - nicht auszuschließen. Steigende Nachfrage erhoffen sich die Händler vor allem bei den kleinen und mittelgroßen Betrieben. Hier legte der Verkauf von Laserprintern um 4% beziehungsweise 31% zu. Die großen Unternehmen nahmen hingegen 30% weniger Geräte ab.

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